Café Global und Café Lokal

🌐 Café Global

Hier soll einmal im Monat ein Raum für Bildungsveranstaltungen entstehen, wie wir sie uns vorstellen. Zu oft geschehen linke Veranstaltungen im luftleeren Raum – im besten Falle bleibt man mit der Frage zurück, was tun? Wir wollen uns mit den vielfältigen Antworten darauf beschäftigen; uns nicht nur berieseln lassen, Inhalte konsumieren und das als unseren Beitrag zu emanzipatorischer Veränderung verstehen. In den vergangenen zwei Jahren erreichten wir damit ganz unterschiedliche, mal mehr mal weniger viele, Menschen – nicht immer die üblichen Verdächtigen.

Dabei haben uns verschiedene Kämpfe begleitet, inspiriert und Hoffnung geben, zum Beispiel der Zapatistas und der kurdischen Freiheitsbewegung; wie sie durch basisdemokratische Prinzipien die Lebensbedingungen vor Ort absichern und feministische Prinzipien umsetzen. Diese Kämpfe werden getragen von Menschen, die den Mut dazu haben (teilweise unfreiwillig) die Augen nicht vor der Realität zu verschließen. Sie haben die Stärke zu handeln, wo scheitern normal ist und haben die Kraft von vorne anzufangen.
Das schaffen sie nicht alleine, sondern nur in dem Wissen, dass sie Seite an Seite mit ihren Verbündeten, Freund*innen, Genoss*innen, Compas und Hevals stehen. Das bedeutet für uns internationale Solidarität. Wir wollen nicht nur aus unserem Fleckchen Erde auf ein anderes Fleckchen Erde schauen und mitfühlend-solidarisch sein. Wir wollen uns als Teil einer weltweiten Bewegung emanzipatorischer Kräfte gegen das herrschende System und für ein gutes Leben positionieren.

Wir sehen, dass diese aktive Positionierung, unsere internationalistische Praxis, weiterentwickelt werden muss. Wir wollen selber handeln; erfahren, warum ein bewusstes, politisches Leben gut tut. Wie das langfristig aussehen soll, fragen wir uns gemeinsam und werden dabei wohl nie zu einem endgültigen Ergebnis kommen. Wichtig ist, dass wir uns ständig gegenseitig daran erinnern, widerständig zu sein und uns fragen, ob wir auf dem richtigen Weg sind!

📍 Café Lokal

Wir merken immer mehr, dass Solidarität Gegen-Kraft braucht. Um unsere Lage vor Ort zu stärken, wollen wir uns gegenseitig Gelegenheiten geben uns vorzustellen, uns zu vernetzen und uns unserer Geschichte bewusstzuwerden. Dazu wechseln wir nun hin und wieder ein Café Global mit einem Café Lokal ab, bei dem es um genau solche Themen gehen soll.

📋 Programm

🌐 Am 19.04. zeigten wir den Film ‚Larzac‘ über französische Bäuer*innenäufstände in den 80ern und 90ern. Oft denken linke Analysen aus der Stadt das Land nicht mit. Wir fragen uns, wie Stadt- und Landarbeit verbunden werden kann; der Film zeigt, was eine gelungene Praxis bedeuten kann. Dazu ist es uns ein Anliegen unserer Geschichte, die auch den Widerstand des Landes gegen den Kapitalismus beinhaltet, bewusst zu werden. An dieser Stelle machten wir auch auf den Kongress „500 Jahre Widerstand. Für das Leben – für das Land“ (500jahre.org) vom 3.5.-6.5. aufmerksam.

🌐 Am 10.05. besuchte uns die Aktivistin Julia Mandoki und redete über die Möglichkeit bei sich selbst einen Schwangerschaftsabbruch durch Pillen einzuleiten. Wichtig war uns, nach den Pro-Choice Protesten als breites Spektrum zusammen zu kommen und eine konkrete Praxis zu entwickeln, wie wir unabhängig von Staatspolitik unsere körperliche Autonomie und Gesundheit absichern können.

📍 Am 14.06. besuchte uns der Verein Gemeinwohlwohnen (GWW). Mit dem Projekt „Solidarisches Wohnen Metzgerstraße“ baut GWW ein Haus im Münchner Haidhausen, in dem Menschen mit und ohne Behinderung, mit und ohne Fluchtgeschichte, Geringverdiener*innen, Künstler*innen, Aktivist*innen selbstverwaltet leben werden. Seit vier Jahren organisiert sich GWW basisdemokratisch und möglichst hierarchiearm, um das zukünftige Zusammenleben gemeinsam zu bestimmen. Auch haben sie viel Wissen über selbstbestimmte Pflege gesammelt und leben jetzt schon, was es bedeutet gemeinschaftliche Fürsorge zu organisieren.

📍 Am 19.07. wollen wir uns mit der Widerstandsgeschichte in München beschäftigen. Es ist wichtig sich bewusst zu werden, warum München heute eine so konservativ geprägte Stadt ist. Mehr Infos folgen.