Kurt Eisner – Ein Leben gegen Nationalismus & Militarismus. Für den Rätesozialismus

Wann? 21.02. Essen: 19:00; Vortrag: 19:30
Wo? Ligsalz 8
Wie immer gibt es kalte Getränke und warmes Essen. Der Vortrag ist auf deutsch, Flüsterübersetzung auf englisch und spanisch möglich!

Zum 106. Todestags Kurt Eisners wollen wir ein Blick auf das Wirken des Revolutionärs werfen.
Der Journalist erlebte den Aufstieg des Deutschen Kaiserreichs, schrieb unter Repression für die sozialdemokratische Presse, verließ seine Partei, als diese sich nicht gegen den Krieg stellte. Als Mitbegründer der Unabhängigen Sozialdemokraten (USPD) in Bayern führte er die Antikriegspartei in den Januarstreik 1918 und stand dann mit an der Spitze der Bayerischen Revolution im November 1918. Damit endete der Erste Weltkrieg und die Monarchie.
Wir zeigen Zeitzeug*innenberichte und danach wird Ingrid Scherf versuchen, Eisners politischen Weg zum Rätesozialisten zu umreißen. Sie war Kuratorin die Ausstellung „Revolutionär und Ministerpräsident – Kurt Eisner (1867-1919)“ im Stadtmuseum München. Die Räteidee fand und findet immer wieder in fortschrittlichen, internationalistischen Basisbewegungen Widerhall. Die Unrechtssysteme dieser Welt haben diese Idee und diese Bewegungen immer aufs Härteste bekämpft, weil sie den Menschen zeigen, dass es ohne Gerechtigkeit keinen Frieden geben wird. No justice! No peace!

Bringt Bargeld für Gutscheine und Tupperdosen für die Essensreste mit!

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eng:

Kurt Eisner – A life against nationalism & militarism. For council socialism
When? 21.02. Dinner: 19:00; Talk 19:30
Where? Ligsalz 8
As always, there will be cold drinks and hot food. The lecture is in German, whispered translation into English and Spanish possible!

On the 106th anniversary of Kurt Eisner’s death, we want to take a look at the revolutionary’s work.
The journalist experienced the rise of the German Empire, wrote for the social democratic press under repression and left his party when it did not oppose the war. As a co-founder of the Independent Social Democrats (USPD) in Bavaria, he led the anti-war party into the January strike of 1918 and was then at the forefront of the Bavarian Revolution in November 1918, which ended the First World War and the monarchy.
We will show reports by contemporary witnesses and then Ingrid Scherf will try to outline Eisner’s political path to becoming a council socialist. She was curator of the exhibition “Revolutionary and Prime Minister – Kurt Eisner (1867-1919)” at the Munich City Museum. The idea of councils has always resonated with progressive, internationalist grassroots movements. The unjust systems of this world have always fought this idea and these movements with the utmost severity, because they show people that there will be no peace without justice. No justice! No peace!

Café Global am 24.10.24

(english below)(de)
📢 Einladung zum Café Global am 24.10.24 um 18 Uhr, dieses Mal am „Uni for Palestine“ Protestcamp am Professor-Huber-Platz.

Wir freuen uns den zweiten Teil unserer Veranstaltungsreihe zu „alternativen Gesellschaftsformen“ mit euch auf dem Protestcamp „Uni for Palestine“ zu gestalten. Für Getränke und für Essen können wir leider nicht sorgen, aber bringt gerne was für euch und andere mit zum teilen. Der Input und Diskussion ist auf deutsch, Flüsterübersetzung kann spontan organisiert werden! Das Camp ist barrierearm zugänglich und eine rollstuhlgerechte Toilette ist in der Universität vorhanden.

🌏 Wie schon am letzten Cafe Global zum Thema „demokratischer Konföderalismus“ möchten wir auch dieses Mal gesellschaftliche Strukturen, kollektive Formen des Zusammenlebens, Organisierung und Versorgungsstrukturen diskutieren. Am Beispiel der kurdischen Bewegung haben wir diskutiert, wie ein Zusammenleben möglich ist, in dem unterschiedliche Ethnien und Kulturen eine gemeinsame Vision praktisch umsetzen. Interessanterweise gibt es viele Parallelen dieser Organisationsform, die sich auch in der zapatistischen Autonomie wiederfinden. Hingegen der Vorstellung, die zapatistische Autonomie begrenzt sich auf ein abgeriegeltes Territorium, ist ihre Organisation jedoch viel komplexer. Hunderte von Dörfern, in denen verschiedene Sprachen gesprochen werden organisieren sich als gemeinsame Basis abseits vom Staat. Die Entscheidungen werden in den Dorfversammlungen getroffen und dann über eine Art Rätesystem überregional umgesetzt. Damit schaffen die Zapatistas ein Grundgerüst, das mit den Säulen der Autonomie: Bildung, Produktion, Gesundheit und Erinnerungskultur fest verankert ist. Dieses hart erarbeitete Autonomie ist momentan heftigen Angriffen und Gewalt ausgesetzt und muss auf vielen verschiedenen Ebenen verteidigt werden.

Wir möchten mit euch über diese besondere Form der Gesellschaftsstruktur diskutieren und darüber sprechen, welche Elemente davon auch in anderen Teilen der Welt umgesetzt werden können, besonders wie sie abseits von Nationen, Staatlichkeit und Herrschaft nach praktischen Lösungen sucht.
In Mexiko gibt es viele verschiedene indigene Gruppen, die den Aufbau und die Verteidigung ihres Wissens, ihrer Beziehung zum Land und untereinander als „Verteidigung des Territoriums“ beschreiben. Auch dieses Konzept möchten wir mit euch diskutieren, denn es birgt viele Möglichkeiten die Beziehung zu Land, Lebewesen und der (eigenen) Kultur wiederherzustellen, auch wenn diese Beziehung durch Krieg, Gewalt und Zerstörung immer wieder erschüttert wurde.

Wir freuen uns auf die Diskussion mit Euch!

(eng)
📢 Invitation to Café Global on 24.10.24 at 6 pm, this time at the „Uni for Palestine“ protest camp at Professor-Huber-Platz.

We look forward to organizing the second part of our series of events on „alternative forms of society“ with you at the „Uni for Palestine“ protest camp. Unfortunately we can’t provide food and drinks, but please bring something for you and others to share. The input and discussion will be in German, whispered translation can be organized spontaneously! The camp is barrier-free accessible and a wheelchair-accessible toilet is available at the university.

🌏 As at the last Cafe Global on the topic of „democratic confederalism“, we would like to discuss social structures, collective forms of coexistence, organization and supply structures. Using the Kurdish movement as an example, we discussed how it is possible to live together in which different ethnicities and cultures put a common vision into practice. Interestingly, there are many parallels between this form of organization and the Zapatista autonomy. However, contrary to the idea that Zapatista autonomy is limited to a cordoned-off territory, its organization is much more complex

Hundreds of villages in which different languages are spoken organize themselves as a common basis away from the state. Decisions are made in the village assemblies and then implemented supra-regionally via a kind of council system. In this way, the Zapatistas create a basic framework that is firmly anchored in the pillars of autonomy: education, production, health and a culture of remembrance. This hard-earned autonomy is currently exposed to fierce attacks and violence and must be defended on many different levels.

We would like to discuss with you this particular form of social structure and what elements of it can be implemented in other parts of the world, especially how it seeks practical solutions beyond nations, statehood and domination.
In Mexico, there are many different indigenous groups that describe the construction and defense of their knowledge, their relationship to the land and to each other as „defense of territory“. We would also like to discuss this concept with you, as it holds many possibilities for restoring the relationship with the land, living beings and their (own) culture, even if this relationship has been repeatedly shaken by war, violence and destruction.

We look forward to the discussion with you!

📍 Café Lokal am 19. Juli in der Ligsalzstr. 8: Filmabend und Filmgespräch „es kann legitim sein, was nicht legal ist“

(de)📍 Einladung zum Café Lokal am 19. Juli um 19 Uhr in der Ligsalzstr. 8. Wie immer gibt es kalte Getränke und warmes Essen. Der Film ist auf Deutsch mit englischen Untertiteln, das Gespräch wird auf Deutsch stattfinden, aber eine Flüsterübersetzung auf Englisch und Spanisch ist möglich!

Beim nächsten Café Lokal wollen wir uns mit einem Teil der Münchner Widerstandsgeschichte beschäftigen. Im Fokus soll dabei Martin Löwenberg stehen, der viele Jahre lang in München politisch aktiv war und die Stadt bis heute prägt.

Der Widerstandskämpfer gegen das Naziregime und Zwangsarbeiter in mehreren KZs war auch nach 1945 politisch aktiv – zum Beispiel als Gründungsmitglied des VVN-BdA. Während der Jahrzehnte nach dem Krieg führte Martin Löwenberg den Kampf gegen alte sowie neue Nazis fort, engagierte sich gegen die Militarisierung der Bundesrepublik und unterstütze unter anderem den Protest von Romn*ja im KZ-Dachau. Er legte wichtige Grundbausteine für Kämpfe, die wir auch heute noch führen.

Am 19. Juli wollen wir gemeinsam das filmische Porträt „es kann legitim sein, was nicht legal ist“ anschauen und mit den Filmemacher*innen Petra Gerschner und Michael Backmund ins Gespräch kommen. Mit Blick auf die Geschichte (und Errungenschaften) der auch heute noch relevanten Kämpfe, wollen wir begreifen wo wir heute stehen. Vor allem mit der aktuell schnell voranschreitenden Militarisierung und dem Erstarken rechter Ideologien, wollen wir über unsere Rolle und Handlungsmöglichkeiten in diesen schon seit Jahrzehnten stattfindenden Kämpfen diskutieren.

Zum Film:

Fast zwei Jahrzehnte begleiteten die Filmemacher*innen den Widerstandskämpfer und ehemaligen KZ-Häftling Martin Löwenberg (12. Mai 1925 – 2. April 2018) mit der Kamera: bei seinem politischen Engagement zur Unterstützung von Geflüchteten sowie zur Entschädigung von ehemaligen Zwangsarbeiter*innen, aber auch bei seinem entschiedenen Eintreten gegen Neonazismus, Antisemitismus und Krieg. Diese subjektive Protestgeschichte wird verknüpft mit aktuellen Interviews und historischem Bildmaterial aus Wroclaw (ehem. Breslau), Dachau, Flossenbürg, Essen und München zu einer filmischen Zeitreise über ein Jahrhundert. Martin Löwenberg entwickelt dabei eine ganz besondere Form der Reflektion von Geschichte, die die Bedeutung der Auseinandersetzung mit der Vergangenheit für die Gegenwart präsent werden lässt.



(eng) 📍Invitation to Café Lokal on July 19 at 7 pm at Ligsalzstr. 8. As always, there will be cold drinks and warm food. The movie is in German with English subtitles, the talk will be in German, but whisper translation into English and Spanish is possible!

At the next Café Lokal we want to look at a part of Munich’s resistance history. The focus will be on Martin Löwenberg, who was politically active in Munich for many years and still shapes the city today.

The resistance fighter against the Nazi regime and forced laborer in several concentration camps was also politically active after 1945 – for example as a founding member of the VVN-BdA. During the decades after the war, Martin Löwenberg continued the fight against old and new Nazis, campaigned against the militarization of the Federal Republic and supported the protest of Romn*ja in Dachau concentration camp, among other things. He laid important foundations for struggles that we are still fighting today.

On July 19, we want to watch the film portrait „It can be legitimate what is not legal“ together and talk to the filmmakers Petra Gerschner and Michael Backmund. By looking at the history (and achievements) of struggles that are still relevant today, we want to understand where we stand today. Especially with the current rapid militarization and the strengthening of right-wing ideologies, we want to discuss our role and possibilities for action in these struggles that have been going on for decades.

About the film:

For almost two decades, the filmmakers followed resistance fighter and former concentration camp prisoner Martin Löwenberg (May 12, 1925 – April 2, 2018) with their camera: in his political commitment to supporting refugees and compensating former forced laborers, but also in his resolute stand against neo-Nazism, anti-Semitism and war. This subjective protest story is combined with current interviews and historical footage from Wroclaw (formerly Breslau), Dachau, Flossenbürg, Essen and Munich to create a cinematic journey through time spanning a century. Martin Löwenberg develops a very special way of reflecting on history that makes the significance of dealing with the past for the present tangible.


(cast) 📍Invitación al Café Lokal el 19 de julio a las 19 h en Ligsalzstr. 8. Como siempre, habrá bebidas frías y comida caliente. La película es en alemán con subtítulos en inglés, la conversación será en alemán, ¡pero es posible la traducción susurrada al inglés y al español!

En el próximo Café Lokal queremos echar un vistazo a una parte de la historia de la resistencia de Múnich. Nos centraremos en Martin Löwenberg, que fue políticamente activo en Múnich durante muchos años y aún hoy sigue marcando la ciudad.

El resistente contra el régimen nazi y trabajador forzado en varios campos de concentración también fue políticamente activo después de 1945, por ejemplo como miembro fundador del VVN-BdA. Durante las décadas posteriores a la guerra, Martin Löwenberg continuó la lucha contra los viejos y nuevos nazis, hizo campaña contra la militarización de la República Federal y apoyó la protesta de Romn*ja en el campo de concentración de Dachau, entre otras cosas. Sentó importantes bases para las luchas que seguimos librando hoy en día.

El 19 de julio queremos ver juntos el retrato cinematográfico „Puede ser legítimo lo que no es legal“ y hablar con los cineastas Petra Gerschner y Michael Backmund. Mirando la historia (y los logros) de las luchas que siguen siendo relevantes hoy en día, queremos entender dónde estamos hoy. Especialmente con la rápida militarización actual y el fortalecimiento de las ideologías de derechas, queremos debatir nuestro papel y posibilidades de acción en estas luchas que llevan décadas en marcha.

Sobre la película:

Durante casi dos décadas, los cineastas siguieron con su cámara al luchador de la resistencia y antiguo prisionero de un campo de concentración Martin Löwenberg (12 de mayo de 1925 – 2 de abril de 2018): en su compromiso político de apoyo a los refugiados e indemnización a los antiguos trabajadores forzados, pero también en su decidida postura contra el neonazismo, el antisemitismo y la guerra. Esta subjetiva historia de protesta se combina con entrevistas actuales e imágenes históricas de Breslavia (antes Breslau), Dachau, Flossenbürg, Essen y Múnich para crear un viaje fílmico a través del tiempo que abarca un siglo. Martin Löwenberg desarrolla una forma muy especial de reflexionar sobre la historia que hace tangible la importancia de enfrentarse al pasado para el presente.

Café Global und Café Lokal

🌐 Café Global

Hier soll einmal im Monat ein Raum für Bildungsveranstaltungen entstehen, wie wir sie uns vorstellen. Zu oft geschehen linke Veranstaltungen im luftleeren Raum – im besten Falle bleibt man mit der Frage zurück, was tun? Wir wollen uns mit den vielfältigen Antworten darauf beschäftigen; uns nicht nur berieseln lassen, Inhalte konsumieren und das als unseren Beitrag zu emanzipatorischer Veränderung verstehen. In den vergangenen zwei Jahren erreichten wir damit ganz unterschiedliche, mal mehr mal weniger viele, Menschen – nicht immer die üblichen Verdächtigen.

Dabei haben uns verschiedene Kämpfe begleitet, inspiriert und Hoffnung geben, zum Beispiel der Zapatistas und der kurdischen Freiheitsbewegung; wie sie durch basisdemokratische Prinzipien die Lebensbedingungen vor Ort absichern und feministische Prinzipien umsetzen. Diese Kämpfe werden getragen von Menschen, die den Mut dazu haben (teilweise unfreiwillig) die Augen nicht vor der Realität zu verschließen. Sie haben die Stärke zu handeln, wo scheitern normal ist und haben die Kraft von vorne anzufangen.
Das schaffen sie nicht alleine, sondern nur in dem Wissen, dass sie Seite an Seite mit ihren Verbündeten, Freund*innen, Genoss*innen, Compas und Hevals stehen. Das bedeutet für uns internationale Solidarität. Wir wollen nicht nur aus unserem Fleckchen Erde auf ein anderes Fleckchen Erde schauen und mitfühlend-solidarisch sein. Wir wollen uns als Teil einer weltweiten Bewegung emanzipatorischer Kräfte gegen das herrschende System und für ein gutes Leben positionieren.

Wir sehen, dass diese aktive Positionierung, unsere internationalistische Praxis, weiterentwickelt werden muss. Wir wollen selber handeln; erfahren, warum ein bewusstes, politisches Leben gut tut. Wie das langfristig aussehen soll, fragen wir uns gemeinsam und werden dabei wohl nie zu einem endgültigen Ergebnis kommen. Wichtig ist, dass wir uns ständig gegenseitig daran erinnern, widerständig zu sein und uns fragen, ob wir auf dem richtigen Weg sind!

📍 Café Lokal

Wir merken immer mehr, dass Solidarität Gegen-Kraft braucht. Um unsere Lage vor Ort zu stärken, wollen wir uns gegenseitig Gelegenheiten geben uns vorzustellen, uns zu vernetzen und uns unserer Geschichte bewusstzuwerden. Dazu wechseln wir nun hin und wieder ein Café Global mit einem Café Lokal ab, bei dem es um genau solche Themen gehen soll.

📋 Programm

🌐 Am 19.04. zeigten wir den Film ‚Larzac‘ über französische Bäuer*innenäufstände in den 80ern und 90ern. Oft denken linke Analysen aus der Stadt das Land nicht mit. Wir fragen uns, wie Stadt- und Landarbeit verbunden werden kann; der Film zeigt, was eine gelungene Praxis bedeuten kann. Dazu ist es uns ein Anliegen unserer Geschichte, die auch den Widerstand des Landes gegen den Kapitalismus beinhaltet, bewusst zu werden. An dieser Stelle machten wir auch auf den Kongress „500 Jahre Widerstand. Für das Leben – für das Land“ (500jahre.org) vom 3.5.-6.5. aufmerksam.

🌐 Am 10.05. besuchte uns die Aktivistin Julia Mandoki und redete über die Möglichkeit bei sich selbst einen Schwangerschaftsabbruch durch Pillen einzuleiten. Wichtig war uns, nach den Pro-Choice Protesten als breites Spektrum zusammen zu kommen und eine konkrete Praxis zu entwickeln, wie wir unabhängig von Staatspolitik unsere körperliche Autonomie und Gesundheit absichern können.

📍 Am 14.06. besuchte uns der Verein Gemeinwohlwohnen (GWW). Mit dem Projekt „Solidarisches Wohnen Metzgerstraße“ baut GWW ein Haus im Münchner Haidhausen, in dem Menschen mit und ohne Behinderung, mit und ohne Fluchtgeschichte, Geringverdiener*innen, Künstler*innen, Aktivist*innen selbstverwaltet leben werden. Seit vier Jahren organisiert sich GWW basisdemokratisch und möglichst hierarchiearm, um das zukünftige Zusammenleben gemeinsam zu bestimmen. Auch haben sie viel Wissen über selbstbestimmte Pflege gesammelt und leben jetzt schon, was es bedeutet gemeinschaftliche Fürsorge zu organisieren.

📍 Am 19.07. wollen wir uns mit der Widerstandsgeschichte in München beschäftigen. Es ist wichtig sich bewusst zu werden, warum München heute eine so konservativ geprägte Stadt ist. Mehr Infos folgen.

📢 Einladung zum Café Lokal am 14.6, 19 Uhr, im Stockwerk29/Rupprechtstr. 29.

Wie immer gibt es kalte Getränke und warmes Essen. Der Vortrag ist auf deutsch, Flüsterübersetzung auf englisch und spanisch möglich! Das Stockwerk29 ist barrierefrei zugänglich (Aufzug) und eine rollstuhlegerechte Toilette ist vorhanden. Was Café Lokal ist, erfährst du hier: https://muencheninternational.blackblogs.org/

Zu unserem ersten Café Lokal laden wir den Verein Gemeinwohlwohnen (GWW) dazu ein, sich vorzustellen. Mit dem Projekt „Solidarisches Wohnen Metzgerstraße“ baut GWW ein Wohnprojekt im Münchner Haidhausen. Sie schreiben über sich selbst: „Wir sind eine Gemeinschaft: Jung und Alt, Schwarz und weiß, hetero und queer, behindert und nicht-behindert, hierzulande und andernorts aufgewachsen. Unsere Privilegien teilen wir miteinander und wirken so gegen Diskriminierung und Ausgrenzung. Wir sorgen füreinander, für unsere Nachbarschaft, für unsere Umwelt.“ Seit vier Jahren organisiert sich GWW basisdemokratisch und möglichst hierarchiearm, um das zukünftige Zusammenleben gemeinsam zu bestimmen. Sie haben viel Wissen über selbstbestimmte Pflege gesammelt und leben jetzt schon, was es bedeutet gemeinschaftliche Fürsorge zu organisieren. 

Besonders vor dem Hintergrund, der aktuellen politischen Lage – neoliberale Sparpolitik, um Kriege zu finanzieren, sich ständige vermehrenden rassistischen und ableistischen Angriffe – kann eine Gruppe wie Gemeinwohlwohnen und das Wohnprojekt „Solidarisches Wohnen Metzgerstraße“ für linksradikale Analysen und Organisierung ein Vorbild sein.

Bringt Tupperdosen für die Essensreste mit!

📢 Invitation to Café Lokal on June 14, 7 pm, at Stockwerk29/Rupprechtstr. 29. As always, there will be cold drinks and warm food. The talk is in German, whispered translation into English and Spanish possible! Stockwerk29 is barrier-free accessible (elevator) and a wheelchair-accessible toilet is available. You can find out what Café Lokal is here: https://muencheninternational.blackblogs.org/

For our first Café Lokal, we invite the association Gemeinwohlwohnen (GWW) to introduce itself. With the “Solidarisches Wohnen Metzgerstraße” project, GWW is building a housing project in Munich’s Haidhausen district. They write about themselves: “We are a community: young and old, black and white, straight and queer, disabled and non-disabled, raised in this country and elsewhere. We share our privileges with each other and thus work against discrimination and exclusion. We care for each other, for our neighborhood, for our environment.“ For four years, GWW has been organizing itself democratically and with as little hierarchy as possible in order to jointly determine future coexistence. They have gained a lot of knowledge about self-determined care and are already living what it means to organize communal care. 

Especially against the background of the current political situation – neoliberal austerity policies to finance wars, constantly increasing racist and ableist attacks – a group like Gemeinwohlwohnen and the housing project “Solidarisches Wohnen Metzgerstraße” can be a model for radical left-wing analysis and organization.

Bring Tupperwares for the leftovers!

📢 Invitación al Café Lokal el 14 de junio, a las 19.00 horas, en Stockwerk29/Rupprechtstr. 29. Como siempre, habrá bebidas frías y comida caliente. La charla será en alemán, pero se podrá traducir al inglés y al español. Stockwerk29 es accesible sin barreras (ascensor) y dispone de un aseo accesible en silla de ruedas. Puede informarse sobre qué es el Café Lokal aquí: https://muencheninternational.blackblogs.org/

Para nuestro primer Café Lokal, invitamos a la asociación Gemeinwohlwohnen (GWW) a presentarse. Con el proyecto «Solidarisches Wohnen Metzgerstraße», GWW está construyendo un proyecto de viviendas en el barrio muniqués de Haidhausen. Escriben sobre sí mismos: «Somos una comunidad: jóvenes y mayores, negros y blancos, heterosexuales y queer, discapacitados y no discapacitados, criados en este país y en otros. Compartimos nuestros privilegios y trabajamos contra la discriminación y la marginación. Nos preocupamos los unos por los otros, por nuestro barrio, por nuestro entorno“. Desde hace cuatro años, la GWW se organiza democráticamente y con la menor jerarquía posible para determinar conjuntamente cómo conviviremos en el futuro. Han adquirido muchos conocimientos sobre el cuidado autodeterminado y ya están experimentando lo que significa organizar el cuidado comunal. 

Especialmente en el contexto de la situación política actual -políticas neoliberales de austeridad para financiar guerras, ataques racistas y capacitistas en constante aumento-, un grupo como Gemeinwohlwohnen y el proyecto de vivienda «Solidarisches Wohnen Metzgerstraße» pueden ser un modelo a seguir para los análisis y la organización de la izquierda radical.

¡Trae un tupperware para las sobras!

Erstes Statement von München International zu Israel/Palästina

München International, am 31.5.2024

Liebe Genoss*innen, liebe Freund*innen, liebe Kompliz*innen,

Wir haben uns als München International bisher nicht zu den aktuellen Massakern und Kriegsverbrechen in Israel und Palästina geäußert. Wir wissen, wir hätten uns früher positionieren müssen. Wir sehen berechtigte Kritik an dem Schweigen und der Lähmung von großen Teilen der weißen Linken in Deutschland und nehmen uns diese Kritik zu Herzen.

In unserer Gruppe sind die Mehrheit weiß und deutsch, deshalb tragen wir eine besondere Verantwortung für die Geschichte und Rolle Deutschlands in globalen Macht- und Herrschaftssytemen. Wir müssen Verantwortung übernehmen für internalisierte, sowie strukturelle Antisemitismen und Rassismen. Dieser Text ist besonders an weiße, deutsche linke Menschen und Gruppen adressiert.

Wir wollen uns in diesem Text auf zwei Aspekte des Kriegs in Israel und Palästina fokussieren. Erstens, die Lage in Deutschland und die Rolle Deutschlands in diesem Krieg.

Zweitens: Wie weiter? Was ist eine tatsächlich fortschrittliche Perspektive?

Für die zahlreichen anderen Aspekte, die diesen Krieg ausmachen, die wir in diesem Text nicht behandeln, schließen wir uns in Vielem dem Statement der IL Berlin an.

Wir sind uns auch bewusst, dass diese Zeiten unglaublich schwierig sind: Sowohl linke als auch mainstream mediale Diskurse sind geprägt von Gut-Böse Denken. Die krasse Repression von palästina-solidarischen Protesten, rassistische und anti-muslimische Hetze, sowie antisemitische Angriffe halten an, vertiefen die Gräben und erzeugen große Verletzungen.

Wie ist die Lage in Deutschland und die Rolle Deutschlands in diesem Krieg?

Wie sind die Reaktionen in Deutschland auf den Genozid in Gaza? Viele Menschen in Deutschland haben Angehörige in Gaza. Viele unter ihnen gehen auf die Straße um ein Ende des Genozids, um palästinensische Selbstbestimmung in Gaza und der Westbank zu fordern. Zahlreiche solidarische Menschen und Gruppen haben sich längst diesen Protesten angeschlossen.

Am 17.10.23 verkündete Olaf Scholz: „Die Sicherheit Israels ist Staatsräson.“ Die deutsche Regierung setzt ihre Staatsräson in der Praxis um, indem sie weiter Waffenlieferungen zulässt und somit das Handeln der israelischen Regierung und des Militärs nicht nur legitimiert, sondern auch unterstützt.

Den palästina-solidarischen Protesten wird in Deutschland, aber auch unter anderem in den Niederlanden oder der USA mit massiver Polizeigewalt begegnet. Die Demonstrationsfreiheit wurde und wird massiv eingeschränkt. Begleitet wird das von rassistischer und antimuslimischer Hetze, quer durch die deutsche Medienlandschaft hindurch.

Die geschaffene rassistische Stimmung wird von regierenden Parteien für rassistische Politik genutzt. In diesem politischen Klima redet Kanzler Scholz von Abschiebungen im großen Stil und Angriffe auf migrantische Selbstorganisationen finden als Teil dieser Politik statt.

Gleichzeitig nehmen antisemitische Übergriffe auch in Europa zu. Das Massaker der Hamas am 7. Oktober bestätigte Antisemit*innen auf der ganzen Welt. Das bekommen jüdische Menschen auch in Deutschland zu spüren; Antisemitismus ist in der deutschen Gesellschaft tief verankert.

Gleichzeitig versuchen rechte Kräfte, sowie Teile der Regierung, diese Tatsache zu verschleiern, indem sie ‚die muslimische Gesellschaft‘ in Deutschland für den Antisemitismus verantwortlich machen. Tatsächlich versuchen islamistische Kräfte in Deutschland den Genozid in Gaza für ihre antisemitische und reaktionäre Agenda zu nutzen.

Der Fall Aiwanger zeigt jedoch, wie unehrlich, ekelhaft und falsch die Lüge vom importierten Antisemitismus ist. So entziehen sich Politiker*innen, Regierung, Medien und Gesellschaft ihrer Verantwortung und einer tatsächlichen Aufarbeitung der deutschen Geschichte; es werden die existierenden Gräben zwischen den jüdischen und muslimischen Communities, sowie der ‚Mehrheitsgesellschaft‘ in Deutschland weiter vertieft.

Mit der impliziten Gleichsetzung der Interessen jüdischer Menschen mit denen des israelischen Staats, steht nicht die Solidarität mit jüdischen Menschen im Vordergrund, sondern ist die Unterstützung Israels Staatsräson in Deutschland. Die Diskussionen um Abschiebungen von Israelkritiker*innen sollen zeigen: „In der deutschen Kultur hat Antisemitismus keinen Platz“. Der neue deutsche Nationalismus kann auch dadurch immer stärker Fuß fassen, er wird immer aggressiver ausgelebt.

Als in Deutschland lebende Menschen sehen wir es als notwendig an, uns gegen diese Entwicklung zu stellen. Wir dürfen nicht zulassen, dass die misslungene Aufarbeitung der Verbrechen und das immer noch bestehende Erbe des NS-Faschismus ignoriert werden, und die Erinnerung an die Schoah für die Spaltung der Gesellschaft genutzt wird.

Der Status Quo ist grausam. Die rechte israelische Regierung und die djihadistische-islamistische Hamas stehen sich unversöhnlich gegenüber. Die israelische, wie auch die palästinensische Zivilbevölkerung ist auf beiden Seiten Opfer dieses Krieges. Dennoch ist „der Krieg in Israel und Palästina [] kein symmetrischer“ (Quelle:

Statement IL Berlin). Weder Hamas noch die nationale Regierung Israels kann aus unserer Sicht Ansprechpartner*in oder gar Verbündete für uns sein, wenn tatsächlich langfristig Frieden herrschen soll. Sie verfolgen aus ihrer jeweils eigenen nationalistischen Ideologie heraus, Ziele der Herrschenden: Macht, Kapital, geopolitischen Einfluss. Es ist klar, dass unsere Position nie auf der Seite der Mächtigen stehen kann, sondern immer an der Seite der unterdrückten und von Gewalt betroffenen Zivilbevölkerung.

Wie also weiter? Was ist eine tatsächlich fortschrittliche Perspektive? Wie kann ein friedliches Miteinander und eine befreite Gesellschaft aussehen?

Wir haben keine (einfache) Antwort darauf. Selbst eine Zwei-Staaten-Lösung ist aus unserer Sicht nur eine Scheinlösung und äußerst komplex in ihrer Umsetzung. Solange die Hamas in Palästina das Sagen hat, kann die palästinensische Bevölkerung nicht frei sein. Solange der israelische Staat weiter mit rechtsradikalen Siedler*innen daran arbeitet, im Westjordanland die palästinensiche Bevölkerung zu vertreiben, sowie die Proteste im eigenen Land unterdrückt, ist das kein Fortschritt. Insofern kann eine Zwei-Staaten-Lösung, wenn überhaupt, nur ein Zwischenschritt sein. Die letzten 70 Jahre zeigen vor allem eines: Die aktuelle Herangehensweise an eine politische Lösung in Israel und Palästina scheitert.

Die Struktur von kapitalistischen Nationalstaaten, die in ihrer historischen Entstehung auf Gewaltsystemen auf rassistischem und patriachalen Ausschluss aufbauen, führen unvermeidlich zu Kriegen und können in letzter Konsequenz auch im Genozid enden.

Gleichzeitig existieren progressive Gesellschaftsentwürfe, die auch schon umgesetzt werden. Das Beispiel Rojava zeigt, dass das Zusammenleben und die gemeinsame Organisierung verschiedener Bevölkerungsgruppen möglich ist – hier getragen von der Vision des demokatischen Konföderalismus. Nur ein Ansatz der über den Nationalstaat hinaus geht und in dem die Menschen über ihr eigenes Leben bestimmen können, kann zu einer echten, langfristigen Befreiung führen. Solange aber die Interessen von Kapital, Religion sowie dem Nationalstaat und ihrer Repräsentant*innen über den Interessen der Bevölkerung stehen, ist ein solcher Frieden nicht möglich.

Wir wissen, dass bis zu einer befreiten Gesellschaft noch ein weiter Weg zu gehen ist.

Krieg ist grausam, zerstörerisch und hinterlässt noch Generationen später Traumata und Wunden. Sei es in der israelischen wie auch in der palästinensischen Gesellschaft – beide tragen tiefe Wunden der Zerstörung, Entwurzelung, des Genozids und der Risse in Familien und Generationen. Sie werden durch diesen Krieg noch viele weitere Wunden erleiden.

Es ist unsere Verantwortung gegen Rechtsextremismus auf die Straße zu gehen und das Erstarken der rechten Parteien und Gruppen in Deutschland aktiv zu bekämpfen. Doch darf die Frage der eigenen historischen „Schuld“ und die nicht genügende Aufarbeitung der Geschichte niemals dazu führen, den Genozid des hochmilitarisierten Staates Israel gut zu heißen oder weiter dazu zu schweigen. Zwei Drittel der bisher ermordeten Palästinenser*innen werden als Frauen und Kinder gemeldet und der Einmarsch nach Rafah bedeutet: Noch mehr Tod, noch mehr Zerstörung und noch mehr Leid von unschuldigen Menschen.

Wir fordern: Keine weiteren Waffenlieferungen

Deutschlands nach Israel und auch in kein anderes Land, welches aus nationalistischen und kapitalistischen Gründen Bevölkerungen terrorisiert und zerstört.

Ceasefire now!

Free Palestine!

Internationaler Kampf um sichere Schwangerschaftsabbrüche und Möglichkeiten in Bayern

📢 Einladung zum Café Global am 10.5, 19 Uhr, im Stockwerk29/Rupprechtstr. 29. Wie immer gibt es kalte Getränke und warmes Essen. Der Vortrag ist auf deutsch, Flüsterübersetzung auf englisch und spanisch möglich!

Nach dem 8. März und dem Pro-Choice Protest gegen den Marsch für das Leben am 13. April, bleibt womöglich einiges an Wut, Angst, Freude, Quatsch, Fragen und Bewegungsdrang übrig.

Deswegen möchten wir in einem queer-feministischen Raum über die begrenzten Abtreibungsmöglichkeiten in Bayern, bishin zu den konkreten Möglichkeiten den internationalen Kampf um sichere Schwangerschaftsabbrüche zu führen, sprechen. Die Aktivistin Julia Mandoki wird einen Vortrag halten mit Auszügen aus dem Film „Vessel“ (2014), der über die Möglichkeit bei sich selbst einen Schwangerschaftsabbruch durch Pillen einzuleiten, handelt. Anschließend wollen wir einen Raum für wertschätzende Diskussionen schaffen und gemeinsam essen. Wir glauben, dass der Kampf um sichere Schwangerschaftsabbrüche verschiedene feministische Perspektiven zusammen bringen kann.

Bringt Tupperdosen für die Essensreste mit!

(eng)

International fight for safe abortions and options in Bavaria

📢 Invitation to Café Global on 10.5, 7 pm, at Stockwerk29/Rupprechtstr. 29. As always, there will be cold drinks and hot food. The talk is in German, whispered translation into English and Spanish possible!

After March 8 and the pro-choice protest against the March for Life on April 13, there may be some anger, fear, joy, nonsense, questions and the urge to move left over.

That’s why we want to talk in a queer-feminist space about the limited abortion options in Bavaria and the concrete possibilities of leading the international fight for safe abortions. The activist Julia Mandoki will give a lecture with excerpts from the film „Vessel“ (2014), which deals with the possibility of self-induced abortion through pills. Afterwards we want to create a space for appreciative discussions and eat together. We believe that the fight for safe abortions can bring together different feminist perspectives.

Bring tupperware for the leftovers!

(spa)

Lucha internacional por abortos seguros y opciones en Baviera

📢 Invitación al Café Global el 10 de mayo, 19 h, en Stockwerk29/Rupprechtstr. 29. Como siempre, habrá bebidas frías y comida caliente. La charla es en alemán, ¡posible traducción susurrada al inglés y al español!

Después del 8 de marzo y de la protesta proabortista contra la Marcha por la Vida del 13 de abril, puede que quede mucha rabia, miedo, alegría, tonterías, preguntas y ganas de moverse.

Por eso queremos hablar en un espacio queer-feminista sobre las limitadas opciones de aborto en Baviera y las posibilidades concretas de liderar la lucha internacional por abortos seguros. La activista Julia Mandoki dará una conferencia con fragmentos de la película „Vessel“ (2014), que trata sobre la posibilidad de autoinducirse un aborto mediante pastillas. Después, queremos crear un espacio de debate respetuoso y comer juntos. Creemos que la lucha por el aborto seguro puede unir diferentes perspectivas feministas.

¡Trae tupperware para las sobras!

Cafe Global am 19.4. zum Thema „Kämpfe auf dem Land“

(English below) (español abajo)

Das Cafe Global im April widmet sich einem Thema, welches oftmals in Vergessenheit gerät, weil sich der Großteil der linken politischen Arbeit auf Städte konzentriert. Nicht nur haben es junge Menschen auf dem Land oft schwer sich zu politisieren oder werden wegen ihrer politischen Überzeugungen gar von rechten Strukturen angegriffen. Generell scheinen die politischen Perspektiven in Dörfern und Kleinstädten sehr gering. Durch die Auseinandersetzung mit Landkämpfen in Lateinamerika und dem Austausch mit den Zapatistas, ist uns jedoch klar geworden, dass dies nicht so bleiben darf. Rechte Siedlungsnetzwerke in Deutschland bauen gezielt Strukturen auf dem Land auf und auch die aktuellen Bäuer*innenproteste sind mit ihren Forderungen eher reaktionär und konservativ. Doch es gibt auch viele junge Menschen und Initiativen, die bewusst Projekte auf dem Land aufbauen, sich mit kollektiver Produktion und der Verteidigung von Land und Ökosystemen auseinandersetzen, wie es die vielen solidarischen Landwirtschaften oder Waldbesetzungen in Deutschland zeigen. Wir haben für die heutige Diskussion einen Film ausgewählt, der das Thema „Militarisierung, Enteignung und politische Stadt-Land-Verbindungen“ aufbringt. „Larzac – Aufstand der Bauern“ ist ein beeindruckendes Beispiel, wie sich Bäuer*innen gegen Enteignung und Militarismus organisieren und große Unterstützung durch städtische Gruppen erfahren. Ein brandaktuelles Thema und Erfahrungen von denen wir unbedingt lernen sollten. Wir möchten mit diesem Thema auch auf den Kongress „500 Jahre Widerstand: Für das Leben – Für das Land“ vom 3.-5. Mai 2024 aufmerksam machen, auf dem genau diese Themen mit vielen interessanten Referent*innen und aktiven Gruppen diskutiert werden sollen. Im Jahr 2025 jährt sich der deutsche Bauernkrieg zum 500. Mal, ein historischer Moment, der schon vor vielen Jahrhunderten gezeigt hat, dass Menschen sich gegen die Einhegungen, Zerstörung der Kollektivgüter und für die selbstbestimmte Nutzung 

von Land wehren können. Wir freuen uns über eine lebhafte Diskussion und praktische Ansätze, wie wir dieses Thema in unseren Alltag und unsere politische Arbeit integrieren können.

Es wird nach Bedarf Flüsterübersetzung zu Englisch und Spanisch geben.

(eng)

Cafe Global on 19.4. on the topic of „Struggles in the countryside“

The Cafe Global in April is dedicated to a topic that is often forgotten because the majority of left-wing political work focuses on cities. Not only do young people in rural areas often find it difficult to politicize themselves or are even attacked by right-wing structures because of their political convictions. In general, the political prospects in villages and small towns seem very limited. However, through our engagement with land struggles in Latin America and the exchange with the Zapatistas, it has become clear to us that this must not remain the case. Right-wing settlement networks in Germany are deliberately building structures in the countryside and the current peasant protests are also rather reactionary and conservative in their demands. But there are also many young people and initiatives that are consciously building projects on the land, dealing with collective production and the defense of land and ecosystems, as shown by the many solidarity farms or forest occupations in Germany. For today’s discussion, we have selected a film that addresses the topic of „militarization, dispossession and political urban-rural connections“. „Larzac – Revolt of the Peasants“ is an impressive example of how peasants organize themselves against expropriation and militarism and receive great support from urban groups. A hot topic and experiences that we should definitely learn from. With this topic, we would also like to draw attention to the congress „500 Years of Resistance: For Life – For the Land“ from May 3-5, 2024, at which precisely these topics will be discussed with many interesting speakers and active groups. The year 2025 marks the 500th anniversary of the German Peasants‘ War, a historic moment that showed many centuries ago that people can defend themselves against the enclosure and destruction of collective goods and for the self-determined use of land. 

of land. We look forward to a lively discussion and practical approaches on how we can integrate this topic into our everyday lives and our political work.

There will be whispered translation into English and Spanish if required.

(esp)

Café Global del 19 de abril sobre el tema „Luchas en el campo“.

El Café Global de abril está dedicado a un tema que a menudo se olvida porque la mayor parte del trabajo político de izquierdas se centra en las ciudades. Los jóvenes de las zonas rurales no sólo tienen a menudo dificultades para politizarse, sino que incluso son atacados por las estructuras de derechas a causa de sus convicciones políticas. En general, las perspectivas políticas en los pueblos y ciudades pequeñas parecen muy escasas. Sin embargo, a través de nuestro compromiso con las luchas por la tierra en América Latina y el intercambio con los zapatistas, nos hemos dado cuenta de que esto no debe seguir siendo así. Las redes de asentamientos de derechas en Alemania están construyendo deliberadamente estructuras en el campo y las protestas campesinas actuales también son bastante reaccionarias y conservadoras en sus reivindicaciones. Pero también hay muchos jóvenes e iniciativas que están creando conscientemente proyectos en la tierra, comprometiéndose con la producción colectiva y la defensa de la tierra y los ecosistemas, como demuestran las numerosas granjas solidarias y ocupaciones de bosques en Alemania. Para el debate de hoy, hemos seleccionado una película que aborda el tema de „militarización, desposesión y conexiones políticas urbano-rurales“. „Larzac – La revuelta de los campesinos“ es un ejemplo impresionante de cómo los campesinos se organizan contra la expropiación y el militarismo y reciben un gran apoyo de los grupos urbanos. Un tema candente y experiencias de las que sin duda deberíamos aprender. Con este tema, también nos gustaría llamar la atención sobre el congreso „500 años de resistencia: por la vida – por la tierra“ del 3 al 5 de mayo de 2024, en el que se debatirán precisamente estos temas con muchos ponentes interesantes y grupos activos. El año 2025 marca el 500 aniversario de la Guerra de los Campesinos Alemanes, un momento histórico que demostró hace muchos siglos que la gente puede resistir el cercamiento y la destrucción de los bienes colectivos y luchar por el uso autodeterminado de la tierra. Esperamos un animado debate y planteamientos prácticos sobre cómo podemos integrar este tema en nuestra vida cotidiana y nuestro trabajo político.

Habrá traducción susurrada al inglés y al español según sea necesario.

Söder*innen!

Bayern verbietet „Gendern“ und Söder freut sich, dass damit endlich sein Weiß-Blauer Traum in Erfüllung geht. Dies ist nicht nur extrem reaktionär und folgt den rechten Forderungen der AFD, viel schlimmer ist, dass es ein direkter Angriff auf die queere Community und generell auf jegliche Bestrebungen für mehr Vielfalt ist. Ihr wollt ein rechts-konservatives Bayern am besten nur noch in Weiß-Blau? Wir wollen’s bunt und zwar überall! Damit ihr alle München, Bayern und ganz Deutschland bunter machen könnt, haben wir hier ein schönes Motiv für euch, das gerne kreativ genutzt werden darf! Ihr könnt es hier herunterladen. Wenn ihr dieses Motiv zufällig in nächster Zeit irgendwo seht, macht ein Foto und postet es in eurem Social Media unter dem #Söder*innen und @markus.soeder . Denn dieser Weiß-Blaue Traum ist nicht unserer! Wir träumen bunt, queer und vielfältig! Für eine Welt, in die viele Welten passen.

https://www.directupload.net/file/d/8502/7hok99kn_jpg.htm

📢 Café Global erwacht aus dem Winterschlaf: am Freitag, 23. Februar, um 19 Uhr in der Ligsalzstraße 8. Wie immer gibt es Essen und Getränke. Der Film ist auf Englisch mit spanischen Untertiteln – Flüsterübersetzung zu Deutsch ist möglich.

Zur Einstimmung auf einen kämpferischen feministischen März möchten wir gemeinsam den Film Vessel (2014) anschauen. In dem Film geht es unter anderem um die Organisierung von Abtreibung durch eine Organisation, die auf internationaler Ebene Menschen ermöglicht, selbst bei sich einen Schwangerschaftsabbruch durch eine Pille einzuleiten. „Wir bezeugen die Schaffung eines Untergrundnetzwerks von mutigen, informierten Aktivist*innen, die in der Vorreiterrolle von reproduktiver Gerechtigkeit arbeiten, die Frauen vertrauen, Abtreibung selbst in die Hand zu nehmen“ (https://vesselthefilm.com/#about).

In einem queer-feministischen Raum möchten wir über die begrenzten Abtreibungsmöglichkeiten in Bayern bis hin zu den konkreten Möglichkeiten, diesen Kampf zu führen – wie bspw. die internationalen Organisationen ‘Women on Waves’ und ‘Women on Web’ es tun – sprechen. Wir wollen das Thema gemeinsam in den Blick nehmen, einen Raum für wertschätzende Diskussionen schaffen und dann gemeinsam essen. 

Wir freuen uns!

(eng) Café Global wakes up from hibernation: Friday, February 23, at 7 p.m. at Ligsalzstraße 8. As always, there will be warm food and cold drinks. The film is in English with Spanish subtitles – whisper translation into German is possible.

To get in the mood for a fierce feminist March, we would like to watch the movie Vessel (2014) together. Among other things, the film is about the organization of abortion by an organization that enables people on an international level to induce abortion themselves by taking a pill. „We bear witness to the creation of an underground network of courageous, informed activists working in the vanguard of reproductive justice who trust women to take abortion into their own hands“ (https://vesselthefilm.com/#about).

In a queer-feminist space, we would like to talk about the limited abortion options in Bavaria as well as the concrete possibilities to lead this fight – as for example the international organizations ‚Women on Waves‘ and ‚Women on Web‘ do. We wish to address this topic in community and then eat together. 

We are looking forward to it!

(cast) Café Global despierta de su hibernación: el viernes 23 de febrero, a las 19.00 horas, en Ligsalzstraße 8. Como siempre, habrá comida y bebida. La película es en inglés con subtítulos en español; es posible la traducción al alemán.

Para entrar en ambiente para una poderosa Marcha feminista, nos gustaría ver juntos la película Vessel (2014). Entre otras cosas, la película trata sobre la organización del aborto por parte de una organización que permite a personas a nivel internacional inducirse sus propios abortos mediante una píldora. „Somos testigos de la creación de una red clandestina de activistas valientes e informadas que trabajan en la vanguardia de la justicia reproductiva y que confían en que las mujeres tomen el aborto en sus propias manos“ (https://vesselthefilm.com/#about).

En un espacio queer-feminista, queremos hablar de las limitadas opciones de aborto en Baviera, así como de las posibilidades concretas de liderar esta lucha, como hacen, por ejemplo, las organizaciones internacionales „Women on Waves“ y „Women on Web“. Queremos analizar el tema juntos, crear un espacio para debates respetuosos y luego comer juntos. 

Lo estamos deseando.